Tag 52 (22.07.2022): Von Neustadt am Rennsteig nach Bamberg

Der See fällt erst bei genauerer Betrachtung auf, wenn man das Spiegelbild erkennt.
Der See fällt erst bei genauerer Betrachtung auf, wenn man das Spiegelbild erkennt.

Tageskilometer: 96,29 Km

Tageshöhenmeter: 627 Hm

Gesamtkilometer: 3.484,31 Km

Gesamthöhenmeter: 23.721 Hm

Gesamtkilometer Schiff: 101,25 Km

 

Die ganze Nacht durch habe ich starke Schmerzen in meinem linken Knie. Ich dachte ja schon, dass es immer besser und besser wird, aber heute ist ein heftiger Rückschlag.


Nach einem ausgiebigen Frühstück starte ich bei wunderbar frischer Luft. Es geht am Rennsteig entlang auf Waldwegen; mal steil bergauf, dann wieder lange bergab. 

 

Die Landschaften sind wunderschön und ich lasse den Naturpark Haßberge rechts und den Naturpark Fränkische Schweiz - Frankenjura links bei meiner Abfahrt in Richtung Coburg liegen. Immer wieder komme ich durch schmucke kleine Ortschaften, die sich schön herausgeputzt haben.

 

Ganz nebenbei wechsle ich von Thüringen in den Freistaat Bayern, meine Heimat.

 

Bei Breitengüßbach überquere ich den Main. Später erreiche ich Hallstadt und von dort ist es nur noch ein Katzensprung zu meinem heutigen Etappenziel Bamberg. Kurz vor Bamberg überquere ich den Main-Donau-Kanal und in der Stadt selbst die Regnitz.

 

Meine Vorfreude wird immer größer und größer, denn heute treffe ich nach über 7 Wochen zum ersten Mal meine Frau wieder.

 

Bamberg ist voller Touristen und die letzten 600 Meter schiebe ich das Gespann bis zu unserer Unterkunft, dem Altstadthotel Weierich.

 

Nachdem das Zimmer noch nicht bezugsfertig ist, und meine Frau auch noch nicht da ist. stelle ich das Gespann in den  absperrbaren Fahrradraum. Dann esse ich eine Kleinigkeit und was würde in Franken besser passen als eine Bratwurst in der Semmel.

 

Um 14:30 Uhr kommt meine Frau an und wir umarmen uns erst einmal innig und lange. Das war eine arg lange Zeit, die wir uns nicht mehr hatten, trotz täglichen (Video)-telefonaten. Wir freuen uns so sehr, ein paar wunderschöne Tage miteinander verbringen zu können.

 

Nachdem ich meiner Frau von den Schmerzen in meinem Knie erzählt habe, beschließen wir ins Klinikum Bamberg zu fahren. Dort stellen die Ärzte in der Notaufnahme fest, dass auf den Röntgenaufnahmen eigentlich nichts zu sehen ist. Auch eine eingehende Untersuchung zeigt keine Schäden auf. Das Knie sei zwar etwas dich in der Mitte der Kniescheibe, aber das ist schon alles. Der Arzt rät mir zur Schonung, Einnahme von Schmerztabletten, und wenn es schlimmer würde zu einem MRT. Ich bin erstmal heilfroh, dass es nichts Schlimmeres ist.

 

Am Nachmittag treffen wir dann Liesl, eine Biersommelier-Kollegin, die die Ausbildung und den Abschluss mit mir gemeinsam absolviert hat. Wir essen gemeinsam im Sternla und ziehen danach durch die Stadt. Dabei nehmen wir dieses einmalige Ambiente Bambergs auf, dass die Menschen einfach gemeinsam in den Straßen stehen, sich unterhalten und ihr Bier trinken. 

 

Ich habe jetzt mindestens die Hälfte der Tour de Chirurgie hinter mir. Ich wünsche mir keinen Applaus, aber eine kleine Anerkennungs-Spende zu Gunsten der Stiftung Chirurgie TU München wäre echt schön!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0