Tageskilometer: 0,00 Km
Gesamtkilometer: 7.203,20 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 0 Km/Std.
Tageskilometer Schiff: 0,00 Km
Gesamtkilometer Schiff: 913,06 Km
Reisezeit: 0:00 Stunden
Gesamtreisezeit: 154:56 Stunden
Mein erster Weg am Morgen führt mich zum Richard-Wagner-Platz. Dort steht das auffällige ehemalige Konsument-Warenhaus, liebevoll Blechbüchse genannt, das nun zum Komplex der Höfe am Brühl gehört. Die Höfe am Brühl sind ein großes Einkaufszentrum. Ich gönne mir in einem kleinen Kaffee eine Latte Macchiato. Das Wetter ist bedeckt, aber warm und es tröpfelt minimal. Ein warmner Sommerregen hat ja noch niemandem geschadet.
In Leipzig gibt es zwei Kirchen, an denen man schon wegen ihrer herausragenden Geschichte nicht vorbeikommt.
Da ist zum einmal die Thomaskirche. Die Thomaskirche ist berühmt, weil hier der berühmte Komponist Johann Sebastian Bach wirkte und bis heute der seit mehr als 800 jahren bestehende Thomanerchor, ein Knabenchor, beheimatet ist.
Die zweite bekannte Kirche ist die Nikolaikirche. Wir erinnern uns alle, dass die Nikolaikirche im Jahr 1989 Ausgangspunkt der friedlichen Montagsdemonstrationen war, die letztendlich das Ende der DDR eingeläutet hatten.
Gestern Abend war übrigens auffällig viel Polizei in der Stadt unterwegs. Ich fragte einen Polizisten, ob was Besonderes in der Stadt loswäre und er meinte Montagdemo, aber nichts Schlimmes. Wenn dem Leipziger was nicht passt, dann geht er seit 1989 am Montagabend auf die Straße.
Ich schlendere weiter durch die Stadt und es nieselt. Langsam wird's ungemütlich mit diesem Nieselregen, der langsam aber sicher stärker und stärker wird.
Gegen 10:30 Uhr ist dann Schluss mit lustig. Der Nieselregen wird zum Platzregen.
Da habe ich Glück, dass ich mich in der Mädlerpassage, einer der zahlreichen Einkaufsmeilen in Leipzig unterstellen kann. Die Mädlerpassage ist aber schon besonders, denn in ihr ist auch Auerbachs Keller untergebracht. Auerbnachs Keller kommt ja bei Johann Wolfgang von Goethes Faust vor. Mephisto vollbringt dabei das Wunder, dass er 4 Löcher in einen Tisch bohrt und diese wieder verstopft. Als danach die Stopfen herausgezogen werden, sprudelt aus jedem Loch für jeden der 4 Studenten dessen Lieblingswein.
So einer könnte doch auch mal, sagen wir im Augustiner Keller in München, 4 Löcher in einen Tisch bohren, verstopfen und nach dem Öffnen sprudeln Helles, Dunkles, Weizen und Pils aus den einzelnebn Löchern.
Ein lustiger Sachse kommt daher und meint, ob es denn nicht nachts regnen und tagsüber schön sein könnte. Wir kommen ins Gespräch, und er ist wirklich ein lustiger freundlicher Typ. Wir quatschen so 5 Minuten über alles. Dann lässt der Regen nach. Er klopft mir auf die Schulter und meint in seinem original Sächsich "Immer schen gesund bleib'n men Gutster und lass es dir gutgehen in Leipzsch." und weg ist er.
Meine nächste Station ist das Brauhaus an der Thomaskirche. Die Wirtshausbrauerei hat nichts mit der Thomaskirche zu tun.
Ich gehe hinein und es duftet typisch nach Maische. Es wird gerade ein Bier gebraut. Das Lokal an sich ist unübersichtlich groß und es gibt eine Küche, die italienisch, bayrisch und sächsisch ist. Das interessiert mich aber weniger, sondern das Bierbrauen. Ich treffe den Braumeister und er erzählt mir seinen Werdegang zum Braumeister, wo er seine Rohstoffe herbei und was heute gebraut wird. Heute wird ein Weizen mit 70% (!) Weizenanteil im Malz gebraut und ihm graut schon vor der langen Läuterzeit. Das Läutern ist beim Bierbrauen der Arbeitsschritt, bei dem nach dem Maischen die flüssigen von den festen Bestandteilen getrennt werden. Damit hat man zum einen den Biertreber, den man an Tiere verfüttern oder Brot daraus backen kann, und zum anderen die Würze, die mit den entsprechenden Hopfengaben gekocht wird. Bei Biersorten wie Weizen mit einem sehr hohen Anteil an feinem Material in der Maische verdichtet sich der Treber beim Läutern und es dauert ewig, bis dieser Vorgang beendet ist. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Aber er meint Qualität hat seinen Preis und das macht sich dann beim Endprodukt bemerkbar.
Neben dem Weizen braut er noch Pils, Schwarzbier und je nach Saison einen Maibock und einen Winterbock.
Das Wetter wird besser und schon bald ist die Sonne der Sieger. Da nehme ich natürlich gleich einen Aufzug und fahre bis zum 29. Stockwerk auf den Uniriesen, eines der Wahrzeichen Leipzigs. In den 1970er Jahren gebaut und in den 1990er Jahren renoviert, macht das Gebäude einen tollen Eindruck. Die Fassade ist metallisch verkleidet und der Grundriss ist schon auch besonders markant. Auf dem 29. Stockwerk bezahlt man einfach 5 Euro und dann kann man ganz nach oben auf die Ausichtsplattform im 31. Stockwerk gehen. Es gibt auch ein wirklich feines Restaurant hier oben, in dem man für fantastische 15 Euro ein dreigängiges Mittagsmenü haben kann.
Das Wetter ist sonnig, aber der Dunst hat sich zumindest in Richtung Osten noch nicht ganz verzogen. Dennocvh habe ich einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und das weite Umland.
Nachdem es in der Nähe ist, gehe ich noch kurz zum Wintergartenhochhaus, einem Wohnhochhaus, auf dessen Dach das berühmte MM der Leipziger Messe prangt.
Ebenfalls in unmittelbarer Nähe der vorherigen Sehenswürdigkeiten befindet sich am Augustusplatz die Operhaus Leipzig.
Das Gebäude wurde schon in den 1950er Jahren im neoklasizistischen Stil errichtet und 2007 renoviert. Einige bauliche Elemente aus der DDR-Zeit belies man absichtlich am Gebäude.
Und jetzt kommen wir noch zu einem Thema, das mich außerordentlich freut. Vor meiner Abreise habe ich noch das Buch zu meiner vorjährigen Fahrradtour fertiggestellt und veröffentlicht. Der Arzt-Patienten-Tag 2023 bildete nun den Rahmen, dass meine Frau Susanne Herrn Prof. Friess 25 Exemplare meines Buches überreichen konnte.
Ich freue mich sehr über das Danke, dass mir dabei zum Ausdruck gebracht wurde. Ich hoffe sehr, dass dieses Buch vielen Menschen helfen kann nach dem Motto
"Eine Aufforderung an alle,
nach einer schwierigen Zeit wieder aufzustehen,
um das Leben mit seinen vielen
Überraschungen und Abenteuern
in vollen Zügen zu genießen.".
Außerdem gehen ja 5 Euro pro verkauftem Exemplar direkt an die Stiftung Chirurgie TU München.
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