
Tageskilometer: 297,65 Km
Gesamtkilometer: 1.164,52 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 55,80 Km/Std.
Reisezeit: 6:07 Stunden
Gesamtreisezeit: 25:47 Stunden
Referenzartikel aus dem Jahr 2022:
Tag 69 (08.08.2022): Von Tavaux cités nach Chalon-sur Saône
Tag 70 (09.08.2022): Von Chalon-sur Saône nach Digoin
Tag 72 (11.08.2022): Erholungstag in Digoin
Tag 73 (12.08.2022): Von Digoin nach Clermont-Ferrand
Gestern Abend beim Essen habe ich noch die Bekanntschaft eines Pärchens aus der Pfalz gemacht, die auf ihrem Rückweg nochmal eine Übernachtung eingelegt haben. Wir haben uns über dies und das unterhalten und irgendwann bin ich dann in mein Zimmer, um noch etwas fernzusehen und dann gut zu schlafen.
Heute habe ich mich nach dem einfachen Frühstück, bei dem mir nichts gefehlt hat, beim Hausherrn Bruno verabschiedet. ER meinte noch fragen, dass wir uns ja vielleicht in drei Jahren wiedersehen. Ich meinte "Wer weiß?".
Die Route habe ich gestern wieder in das Auto geschickt und so konnte es losgehen. Die Routenkriterien waren wieder "Autobahnen vermeiden" und "Mautstrecken vermeiden". Nach einer Stunde war ich dann in Dijon. Dort habe ich erst ein paar Ehrenrunden gedreht, bis ich das passende Parkhaus gefunden habe. Ich kann niemandem raten mit einem größeren Auto in eines dieser Parkhäuser zu fahren. mit dem 1er BMW war es schon eng genug.
Bei Dijon denkt wohl jeder an Senf. Tja, der wird hier schon lange nicht mehr hergestellt, sondern in Kanada. Wo? Ja, in Kanada. Dort wird über riesigen Flächen mit Flugzeugen der Samen ausgebracht, um später die Senfkörner zu ernten und diese zu verarbeiten. Im Zentrum gibt es lediglich noch zwei Läden, die Dijonsenf verkaufen, der eben aus Kanada kommt.
Partnerstadt von Dijon ist übrigens unter anderem Mainz.
Ich laufe ein bisschen durch das Zentrum, um Impressionen einzufangen. Nach einer Stunde mache ich mich wieder auf den Weg.

Mein nächster Halt ist ein außerplanmäßiger Boxenstopp beim BMW-Händler in Dijon. Ich merke, dass der Luftdruck in den Reifen etwas niedriger ist als der empfohlene. Wenn schon ein BMW-Händler in der Nähe ist, denke ich mir, dann kann ich das auch schnell beheben lassen. Schließlich habe ich ja noch einige Kilometer vor mir.
Ich frage also das Auto "Hey BMW, wo ist der nächste BMW-Händler?" und er schmeißt mir gleich einen in 800 Meter auf's Display. Da fahre ich hin, zu BMW Car Avenue, einem sehr großen BMW-, Mini-und BMW Motorrad-Händler, und betrete den Verkaufsraum. Ein freundlicher Verkäufer kommt auf mich zu und ich sage ihm, dass ich etwas Luft in die Reifen meines Autos bräuchte. "Das wird sofort erledigt" meint er. Er kommt selbst sofort mit einem Luftdruckfüllgerät zum Auto und füllt Luft nach. Ich bedanke mich recht herzlich bei ihm, worauf er mir "Buon route" wünscht.

Es geht weiter auf teils zweispurigen Straßen und vielen Kreisverkehren in Richtung Chalon-sur Saône. Der Verkehr hält sich in Grenzen und so ist es ein entspanntes dahinfahren.
Ich erinnere mich noch, dass ich im IBIS Style-Hotel sehr freundlich in gutem Englisch empfangen wurde. Das Essen am Abend, auf das ich mich so gefreut hatte, war eine Steak, das eher eine durchgebratene Schuhsohle war.

Ich mache mich auf den Weg nach Digoin. Dort habe ich damals bei Stephane und Valerie übernachtet und wurde herzlich aufgenommen und versorgt. Mit Stephane habe ich mich ausgiebig über alle möglichen Sachverhalte in unser beider Länder unterhalten können, weil er sehr gut Englisch sprach.
Am letzten Abend waren viele Freunde mit ihren Kindern eingeladen. Es war ein lustiges Treiben, die Kinder im Pool und die Erwachsenen angeregt am unterhalten.
Ich wurde freundlich in die Unterhaltungen eingebunden und zum Schluss haben mir alle viel Glück für meine weitere Tour gewünscht.
Ich habe im Internet schon gesehen, dass das Instante de liberte dauerhaft geschlossen ist. Dennoch wollte ich vorbeifahren, um eventuell Stephane und Valerie zu sehen. Aber leider sind sie nicht mehr hier. Das Anwesen gehört jetzt anderen Leuten. Ich hoffe, den beiden geht es gut und sie haben ein schönes Leben.
Als nächstes mache ich mich auf den Weg nach Vichy und jetzt fällt mir zum ersten Mal auf, was mir im Gegensatz zu meiner Fahrradtour wirklich sehr abgeht. Es sind die wunderbaren Landschaften, die ich jeden Moment genossen habe. es sind die unendlich langen Radwege entlang der Flüsse und Kanäle, auf denen ich dahingeradelt bin und meinen Gedanken nachgehangen bin. Es sind die kurzen Stopps, um einfach nur den Moment zu genießen oder Fotos zu schießen. Das alles geht mit dem Auto natürlich nicht.
Einmal kann ich kurz parken, um eine Herde Charolais-Rinder zu fotografieren. Die sind genauso neugierig wie 2022 kurz vor Digoin und kommen sofort auf mich zu, als sie bemerken, dass ich stehenbleibe.
Und dann habe ich das große Glück, dass meine Strecke über eine dieser unendlichen vielen kleinen Brücken an den Schleusen des Canal central führt. Ich muss sofort stehenbleiben und den Moment genießen. Ich denke mir "Da bist du damals vorbeigeradelt in den Morgenstunden von Charlon-sur-Saône kommend in Richtung Digoin - Wie war das schön!
Als ich so rumstehe und den Augenblick genieße kommt ein Schleusenwärter und grüßt mich freundlich. Es kommt eines der zahlreichen Hausboote und er kurbelt händisch die Schleusentore zu - Einfach herrlich!
In Vichy angekommen, finde ich direkt vor dem Midland Hotel, meiner heutigen Unterkunft einen Parkplatz. Website vom Hotel gibt's keine, da sie sich gerade im Aufbau befindet.
Ich werde an der Rezeption freundlich empfangen, nachdem ich meinen Standardsatz "Malheureusement, je ne parle pas français.". Der Rezeptionist meint, das wäre doch super, worauf ich im sage, dass es das aber auch fast schon war mit meinem Französisch. Das Zimmer ist erst in einer Stunde fertig und so mache ich mich auf den Weg, um für morgen ein paar Lebensmittel einzukaufen. Morgen ist Sonntag und übermorgen auch in Frankreich Ostermontag. Da wird wohl alles geschlossen sein.
Das Hotel macht von innen und außen einen altherrschaftlichen Eindruck. Es ist alles sauber und recht nett eingerichtet. Ich bin mal auf das Abendessen gespannt, das ich im Hotel einnehmen will.
Von Vichy selbst, das ja ein Heilbad ist und von wo auch das berühmte Mineralwasser herkommt, habe ich bisher nocht nichts gesehen; mal schauen, ob ich noch die Zeit finde.
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