
Tageskilometer: 0,00 Km
Gesamtkilometer: 1.390,60 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 0,00 Km/Std.
Reisezeit: 0:0 Stunden
Gesamtreisezeit: 30:28 Stunden
Gestern Nachmittag habe ich noch Krafttraining gemacht. Danach war ich in einem Restaurant namens Table Zé Komptoir bei Essen, dass mir die freundliche Dame an der Rezeption des Hotels empfohlen hat. Sie war auch noch so hilfsbereit und hat mir dort einen Tisch reserviert.
Was soll ich wieder mal über das französische Essen sagen? Wie so oft war es für mich eine Enttäuschung. Ich hatte eine Champignoncremesuppe mit einem eingelegten Ei als Vorspeise. Als Hauptspeise hatte ich eine Bouillabaisse mit Fisch und Meeresfrüchten. So standen die beiden Gerichte zumindest auf der Karte. Die Champignoncremesuppe hatte die Konsistenz von Pampe, aber das für uns zumindest ungewohnte eingelegte Ei war ein gekochtes Ei mit weichem Dotter. Die Bouillabaisse als Hauptspeise hatte zwar viel Fisch und Meeresfrüchte, aber die waren in einer dicken Sauce ertränkt, die wohl mit Tomaten und anderen Gemüsen gemacht war. Daneben wurde noch eine Schale mit geriebenem Käse serviert, auf den ich allerdings verzichtet habe. Ich war noch vor kurzem mit meiner Frau im Ratskeller in München zum Essen. Da gibt es einen Bretonischen Fischeintopf, der wirklich seinen Namen verdient. Da sind in einer wunderbar leichten Sauce schöne Fischeinlagen drin, Garnele und Oktopus und das Ganze ist dann noch mit fein geschnittenem Wurzelgemüse garniert. Dazu gibt`s Weißbrot und einen cremigen Paprikadip. Da hat der kleine Bayer beim und nach dem Essen gelacht. Die beiden Pampen hier lagen mir danach richtig im Magen und ich habe wohl deswegen auch nicht sonderlich gut geschlafen.
Das Hotel, in dem ich abgestiegen bin, ist das Grandhotel de Bordeaux, das ein Best Western-Franchise ist. Es hat drei Sterne und das reicht auch. Ich wurde gestern sehr freundlich empfangen, durfte mein Auto in die Garage hinter dem Haus stellen und ich habe noch eine eMail bekommen mit Tipps rund um Aurillac. Das Hotel ist sauber und das Zimmer zweckmäßig eingerichtet. Mehr brauche ich nicht.
Das Frühstücksbuffet im Hotel hat wieder alles zu bieten, was das Herz begehrt. Ich nehme wieder Müsli mit Joghurt, etwas lokalen Käse und weil heute Ostermontag ist ein kleines Blätterteiggebäck mit Himbeeren. Das ist alles hervorragend und der Kaffee steht dem in nichts nach.
Ich frage die Dame noch, warum es den Grandhotel de Bordeaux heißt und sie erklärt es mir. Die erste Bahnlinie aus Bordeaux hatte ihre Endhaltestelle in Aurillac. Darum hat das Hotel den Namen. Naja, das ist eine Erklärung, aber verstehen muss man sie nicht.
Nach dem Frühstück setze ich mich hin und schaue mir meine weitere Route an. Ich buche noch weitere Hotels, was einige Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem trage ich alle Änderungen in meine Tourplanung ein, die ich auf meinem Smartphone immer griffbereit habe.
Während der Planung kommt mir noch die Idee, dass ich mich mal schlau machen muss, wie es denn mit Mautstrecken in Spanien und Portugal aussieht. In Frankreich nutze ich keine Mautstrecken.
Für die Mautstrecken in Portugal gibt es das Portal PortugalTolls.com. Dort gibt es zwei Optionen. Für mich ist die Option EasyToll die richtige. Man muss sich mit dem Autokennzeichen und einer Kreditkarte registrieren. Dann werden alle Gebühren automatisch abgebucht. Nach 30 Tagen erlischt dieses Abo automatisch - easy eben.
In Spanien gibt es in der Regel Mautstationen. Eine Ausnahme bildet die Autobahn A-636 im Baskenland. Für die Fahrt auf dieser Autobahn muss man sich, wie in Portugal generell, beim Betreiber BIDEGI mit Autokennzeichen und Kreditkarte registrieren. Dann wird automatisch abgebucht.
Übrigens gibt es bei maut1.de eine Transponderbox, die nach der Einrichtung automatisch die Mautgebühren in Italien, Frankreich, Spanien und Portugal abbucht. Again what learned!

Mit dem Trainieren auf Reisen ist es ja immer so eine Sache. Laufen ginge noch am einfachsten. Fürs Radfahren müsste man ein Fahrrad dabeihaben oder sich eines leihen, was nicht immer möglich ist. Und für das Krafttraining bräuchte man eine Unterkunft mit passenden Trainigsgeräten. So eine Unterkunft hat man auch nicht immer.
Ich habe mir so circa mit 20 Jahren einen Bullworker X5 gekauft. Den habe ich tatsächlich schon seit 42 Jahren. Bullworker X5 hört sich ziemlich martialisch an. Dabei ist es einfach nur ein einfaches Gerät, mit dem man Kraftübungen durchführen kann. Im Handbuch sind die Übungen beschrieben und bebildert. Ich nehme mal an, dass Arnold Schwarzenegger so nicht zum Mister Universum wurde. Aber das war ja auch nie mein Ziel. Diesen Bullworker gibt es immer noch für 199 Euro bei Bullworker.com zu kaufen - kaum zu glauben.
Nach meiner Reiseplanung nehme ich mir meinen Bullworker X5 und mache ein intensives Krafttraining von ungefähr 45 Minuten. Das kann mein Training daheim, das ein systematischen Kraft-Ausdauertraining ist nicht ersetzen, aber es ist besser wie nix.
Der Rest vom Tag ist eigentlich schnell erzählt. Den Regen am Vormittag habe ich ja mit Planung und Sport überbrückt. Nachmittags ist es nur unwesentlich schöner. Es ist bewölkt und kalt, aber ein bisschen raus muss ich einfach. Ich muss mir ja noch das pulsierende Aurillac anschauen. So marschiere ich los. Die Stadt ist wie ausgestorben, und eine schöne Stadt ist es auch nicht. Bis auf wenige Ecken ist alles ziemlich heruntergekommen und schmuddelig. Es liegt jede Menge Hundekot in der Fußgängerzone rum - ekelhaft.
Als erstes komme ich zur Restaurantzeile am Square Arsène Vermenouze. Ich schau auf die Speisekarten und sehe wieder nichts, was mich anlacht, am ehesten noch ein Cesars Salad.
Als nächstes schlendere ich zum Restaurant, in dem ich gestern Abend beim Essen war. Gegenüber steht das Rathaus mit der Aufschrift liberte - egalite - fraternite und daneben ein Gebäude mit der Reklame von Kanterbräu. Kanterbräu war ursprünglich in Aurillac beheimatet, gehört aber jetzt zur größten Brauerei Frankreichs Kronenbourg.
Mein Weg führt mich weiter zur Kirche Abbiatale Saint-Géraud, die auch schon bessere Tage gesehen hat. Von dort habe ich einen Blick auf das Schloss von Aurillac. Es fängt wieder zu nieseln an und ich mache mich auf den Rückweg.
Ich gehe durch einsame Straßen und komme noch am Place du Salut vorbei. Die blühenden Bäume versprühen wenigstens ein bisschen das Gefühl von Frühling. Morgen geht's dann weiter immer in südwestlicher Richtung.
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