Tag 8 (23.04.2025): Von Villeneuve-sur-Lot über Cazaubon und Saint-Paul-lès-Dax nach Biarritz

Restaurant Le Terminus.
Restaurant Le Terminus.

Tageskilometer: 259,40 Km

Gesamtkilometer: 1.860,44 Km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 64,10 Km/Std.

Reisezeit: 4:29 Stunden

Gesamtreisezeit: 39:25 Stunden

 

 

 

 

 

Referenzartikel aus dem Jahr 2022:

Tag 81 (20.08.2022): Von Villeneuve-sur-Lot nach Cazaubon

Tag 82 (21.08.2022): Von Cazaubon nach Saint-Paul-lés-Dax

Tag 83 (22.08.2022): Von Saint-Paul-lés-Dax nach Biarritz

 

Auf Anraten der Hotelchefin gehe ich am Abend in das Restaurant Le Terminus. Gestern hatte ich ja über den Bahnhof berichtet, der sich nur nach Legitimation öffnet. Der alte Bahnhof war dort, wo jetzt das Restaurant Le Terminus ist. Es ist modern gestaltet, der junge Ober spricht überhaupt kein Französisch, aber er ist freundlich und wir kommen schnell zusammen. Ich bestelle mir ein Ciney, ein wunderbares belgisches Blonde und als Hauptgang ein Steak mit Steinpilzcreme als Dip, was sehr gut harmoniert. Als Beilage gibt's allerdings wieder Pommes. Als Nachtisch gönne ich mir einen Café Gourmand. Das ist ein Espresso, der von einem kleinen Tiramisu, einem mit Vanilleeis gefülltem und Schokoladensauce übergossenem Profiterole und einer kleinen Crème brûlée besteht. Ich muss schon sagen, bis auf die Pommes war es ein sehr gutes Essen. 

Das Frühstück fällt typisch französisch übersichtlich aus. Es gibt Baguette, Butter, Marmelade, Joghurt und kleine Blätterteigteilchen. Dazu bekomme ich ein Kännchen Kaffee mit Milch. Obwohl das Frühstück übersichtlich ist, ist es dennoch sehr gut. Denn die Marmeladen und der Joghurt sind hausgemacht.

 

Schön finde ich die Bilder an der Wand des Frühstücksraums. Sie haben unterschiedlichste Motive und sind von einer einheimischen Künstlerin gemalt.

 

Nach dem Frühstück checke ich aus, die Hotelchefin und ich verabschieden uns gegenseitig sehr freundlich und dann fahre ich los. 

Ich mache noch einen kurzen Abstecher zum IBIS Styles-Hotel in Villeneuve-sur-Lot, in dem ich 2022 übernachtet hatte. Daneben ist das Restaurant La Pataterie, in dem ich ganz anständig gegessen hatte.

 

Das Wetter ist noch schlimmer wie gestern. Es beginnt zu regnen und der Nebel wird immer dichter. Ich schalte sogar die Nebelschlussleuchte ein, da die Sicht teilweise unter 100 Metern beträgt; Sitz- und Lenkradheizung versteht sich von selbst. Mit dem französischen Essen habe ich es ja nicht so, aber jetzt können sie auf einmal auch kein gescheites Wetter mehr machen. Der kleine Bayer meldet sich zu Wort und meint: "Des is a richtiges Drecksweda!". Recht hat er!

 

Bei Clermont-Dessous taucht auf einmal ein riesiger Strom neben mir auf, der schnell dahinfließt. Es ist die Garonne, die randvoll ist und völlig braun. Ich überquere diesen mächtigen Fluss und bin beeindruckt, wie gefährlich er aussieht.

Mein nächstes Ziel is Cazaubon, genauer gesagt, das Hotel Le Roseraie in Barbotan-le-Thermes. Hier hatte ich ja den wunderbaren Abend mit den drei Miss Sophies und dem Pärchen beim Abendessen. Mit fortschreitendem Abend war ja nur noch die die Frau des Pärchens involviert. Was war das für ein herrliches Schauspiel.

 

Genauso erinnere ich mich noch, dass ich im Ort mittags wunderbare Spaghetti mit Meeresfrüchten bekommen habe, aber von einem alten Mann etwas fremdenfeindlich angegangen wurde, was mir meine gute Laune aber nicht vermiesen konnte.

Auch heute bin ich wieder weite Strecken auf meiner damaligen Fahrradroute unterwegs. Die Gegend ist sehr einsam; hi und da mal ein kleiner Bauernhof, Ortschaften eher weniger. Die Gegend ist geprägt von unendlichen Wäldern, die Ausläufer des Parc naturel  régional des Landes des Gascogne darstellen, und von vielen zum Windschutz dicht gepflanzten Bäumen und Hecken. Die Straßen sind mitunter kilometerlang gerade. Das Ganze wirkt auf mich irgendwie sehr beruhigend.


Den letzten Zwischenstopp lege ich in Saint-Paul-lés-Dax ein, um einen kurzen Abstecher zum Hotel Sourceo, dem schlechtesten Best Western-Hotel, in dem ich je abgestiegen bin, zu machen. Das Zimmer wurde mir damals Punkt 15 Uhr übergeben, obwohl es längst fertig war, es lagen Glasscherben im Bad auf dem Boden und das Essen war unter aller Kanone. Dieses Hotel hat es nicht verdient, an so einem wunderbaren Platz direkt am See zu stehen.

 

Mittags komme ich in Biarritz an. Der Verkehr ist lebhaft, aber ich schlängle mich durch den Verkehr mit den vielen zweispurigen Kreisverkehren. An der Rezeption werde ich freundlich von einem jungen Mann empfangen, der gleich auf Englisch umschaltet, nachdem ich ich wieder meine französische Standardbegrüßung losgelassen habe. Er will mir alles erklären, aber ich sage ihm, dass ich vor drei Jahren schon mal hier war und mich auskenne. Das verkürzt das ganze Prozedere. Er teil mir den Tiefgaragenstellplatz mit der Nummer 7 zu. Gestern wurde mir im Hotel der WLAN-Schlüssel 007 zugewiesen. Dabei bin ich doch gar nicht in geheimer Mission unterwegs. Das Auto steht sicher in der Garage, ich beziehe mein Zimmer, das wieder sehr schön, aber auch etwas eng ist.

 

Dann mach ich mich trotz des kühlen Wetters auf einen ersten Rundgang durch Biarritz. Bilder davon gibt es erst morgen, denn jetzt habe ich dann einen wichtigen Termin! Bei meinem Rundgang komme ich am Restaurant Le Corsaire vorbei; leider zu spät, da es gleich schließt. Das Essen, Fischgerichte und Paella, schaut einfach nur lecker aus! Ich habe riesigen Kohldampf. Ich frage den Chef, ob sie am Abend wieder aufhaben und er meint "Yes. Come, smile and eat or come, don't smile and don't eat!". Ich muss herzhaft lachen und sage ihm, dass ich auf alle Fälle kommen werde. Also, das wird wohl jeder verstehen, dass ich jetzt zum Essen gehe, bevor ich, wie man in Bayern sagt, vom Fleisch falle. Wie's war, erzähle ich dann auch morgen.


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